
Der große Duell – CBD vs THC im Vergleich
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CBD und THC sind die bekanntesten Wirkstoffe der Cannabispflanze. Beide Substanzen stammen aus derselben Quelle, unterscheiden sich jedoch deutlich in Wirkung, Anwendung und rechtlicher Lage. Während THC vor allem für seine psychoaktive Wirkung bekannt ist, rückt CBD immer mehr als nicht berauschender Inhaltsstoff mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten in den Fokus.
Dieser Artikel erklärt, was CBD und THC genau sind, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten bestehen, welche Produkte es gibt und wie die aktuelle Rechtslage in Deutschland aussieht. Damit erhältst du einen umfassenden Überblick, um beide Cannabinoide besser zu verstehen und vergleichen zu können.
CBD (Cannabidiol) ist ein nicht psychoaktives Cannabinoid, das in den Blüten und Blättern der Cannabispflanze vorkommt und vielfältige Wechselwirkungen im Körper entfaltet.
CBD ist die Abkürzung für Cannabidiol, einen der am häufigsten vorkommenden Wirkstoffe der Cannabispflanze. Es wurde erstmals in den 1940er-Jahren isoliert und gehört, neben THC, zu den am besten erforschten Cannabinoiden. Während THC für die psychoaktive Wirkung von Cannabis verantwortlich ist, ist CBD vollkommen nicht berauschend.
Cannabidiol findet sich vor allem in den Blüten und Blättern der Pflanze, allerdings in unterschiedlichen Konzentrationen, je nach Sorte und Züchtung. Innerhalb der mehr als 100 bekannten Cannabinoide nimmt CBD eine Schlüsselrolle ein, weil es besonders vielfältig mit dem Endocannabinoid-System (ECS) interagiert.
Das ECS reguliert zentrale Funktionen wie Stimmung, Schlaf, Appetit, Schmerzwahrnehmung und das Immunsystem. Anders als THC bindet CBD nicht direkt an die CB1-Rezeptoren im Gehirn, sondern wirkt über komplexe Signalwege. Forschungen deuten darauf hin, dass es das Gleichgewicht im Körper unterstützen kann, indem es beispielsweise beruhigende oder entzündungshemmende Effekte anstößt.
CBD = Cannabidiol: ein natürliches Cannabinoid der Cannabispflanze
Nicht psychoaktiv: verursacht kein „High“
Kommt vor allem in den Blüten und Blättern der Pflanze vor
Wirkt über das Endocannabinoid-System (ECS), jedoch indirekt
Mögliche Effekte laut Forschung: entzündungshemmend, angstlösend, entspannend
Gilt als bedeutendes Cannabinoid mit wachsendem Interesse in Wissenschaft und Medizin
THC (Tetrahydrocannabinol) ist das bekannteste psychoaktive Cannabinoid der Cannabispflanze und verantwortlich für die berauschende Wirkung.
THC steht für Tetrahydrocannabinol und ist das Cannabinoid, das am stärksten mit den psychoaktiven Eigenschaften von Cannabis verbunden wird. Es gilt als Hauptwirkstoff, der für den typischen „Rausch“ beim Konsum von Cannabis verantwortlich ist.
Das Cannabinoid findet sich überwiegend in den Blüten und Harzdrüsen der weiblichen Cannabispflanze. Je nach Sorte kann der THC-Gehalt stark variieren. Von sehr niedrigen Konzentrationen in Nutzhanf bis hin zu hohen Werten in speziell gezüchteten Sorten.
Im Gegensatz zu CBD bindet THC direkt an die CB1-Rezeptoren des Endocannabinoid Systems, die vor allem im Gehirn und im zentralen Nervensystem sitzen. Dadurch entstehen Effekte wie Euphorie, veränderte Wahrnehmung, gesteigerter Appetit und Entspannung. Gleichzeitig können auch Nebenwirkungen wie Angstgefühle oder Konzentrationsprobleme auftreten.
THC: Tetrahydrocannabinol, das bekannteste psychoaktive Cannabinoid
Verantwortlich für den Rausch Effekt von Cannabis
Hauptsächlich in den Blüten und Harzdrüsen der weiblichen Pflanze enthalten
Wirkt über das Endocannabinoid-System, indem es direkt an die CB1-Rezeptoren im Gehirn bindet
Typische Effekte: Euphorie, veränderte Wahrnehmung, gesteigerter Appetit, Entspannung
CBD und THC sind Cannabinoide derselben Pflanze, unterscheiden sich jedoch stark in Wirkung, Psychoaktivität, Nebenwirkungen und rechtlicher Einstufung.
Obwohl CBD und THC eng miteinander verwandt sind, zeigt sich bei genauer Betrachtung ein klarer Unterschied. Der entscheidende Punkt: THC wirkt psychoaktiv, während CBD keine berauschende Wirkung entfaltet. Auch die Interaktion im Körper ist unterschiedlich. THC bindet direkt an bestimmte Rezeptoren im Gehirn, CBD hingegen wirkt indirekt und moduliert verschiedene Prozesse.
Neben diesen biologischen Unterschieden spielt auch die rechtliche Situation eine zentrale Rolle. Während Produkte mit CBD in Deutschland weitgehend legal sind, ist THC nur in streng kontrollierten medizinischen Anwendungen erlaubt.
Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick:
Aspekt | CBD (Cannabidiol) | THC (Tetrahydrocannabinol) |
---|---|---|
Psychoaktivität | Nicht psychoaktiv, verursacht kein „High“ | Psychoaktiv, verantwortlich für den Rausch |
Wirkungsweise | Indirekte Interaktion mit dem Endocannabinoid-System | Direkte Bindung an CB1-Rezeptoren im Gehirn |
Effekte | Entspannend, beruhigend, entzündungshemmend | Euphorisch, bewusstseinsverändernd, appetitsteigernd |
Nebenwirkungen | Meist mild, z. B. Müdigkeit | Möglich: Angstgefühle, Konzentrationsprobleme |
Rechtslage (DE) | Legal, wenn THC-Gehalt unter 0,2 % liegt | Nur medizinisch erlaubt, sonst illegal |
CBD ist in Deutschland frei erhältlich, während THC seit der Cannabis Reform 2024 in begrenztem Umfang legalisiert wurde.
Die Rechtslage von CBD und THC hat sich in Deutschland in den letzten Jahren stark verändert. CBD Produkte dürfen auch 2025 legal verkauft und konsumiert werden, solange ihr THC-Gehalt unter 0,2 Prozent liegt. Besonders verbreitet sind Öle, Blüten, Vapes oder kosmetische Anwendungen. Schwieriger ist die Situation bei Lebensmitteln mit CBD. Sie fallen unter die EU-weite Novel-Food-Verordnung und sind offiziell nicht zugelassen. In der Praxis findet man sie jedoch häufig auf dem Markt, was zu einer rechtlichen Grauzone führt.
Für THC gelten seit April 2024 neue Regeln. Mit der Cannabis Reform wurde der Besitz und Eigenanbau in begrenztem Umfang erlaubt. Erwachsene dürfen bis zu 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit mitführen und bis zu 50 Gramm zu Hause lagern. Außerdem ist es gestattet, bis zu drei Cannabispflanzen pro Person für den Eigenbedarf anzubauen. Der Erwerb erfolgt über sogenannte Cannabis-Clubs, die gemeinschaftlich Pflanzen anbauen und unter den Mitgliedern verteilen. Medizinisches THC bleibt weiterhin verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung verwendet werden.
Aspekt | CBD (Cannabidiol) | THC (Tetrahydrocannabinol) |
---|---|---|
Rechtslage 2025 | Legal, solange THC-Gehalt unter 0,2 % liegt | Teillegalisiert: Besitz bis 25 g öffentlich, 50 g privat |
Anbau | Kein Eigenanbau vorgesehen, nur Industriehanf erlaubt | Erlaubt: bis zu 3 Pflanzen pro erwachsene Person |
Vertrieb | Frei im Handel erhältlich (Öle, Vapes, Blüten und Kosmetik); Lebensmittel nur eingeschränkt | Über Cannabis-Clubs; kein freier Verkauf im Handel |
Medizinische Nutzung | Als Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel | Verschreibungspflichtig durch Ärztinnen und Ärzte |
Trotz unterschiedlicher Wirkungen haben CBD und THC gemeinsame Grundlagen. Beide stammen aus Cannabis und beeinflussen das Endocannabinoid-System.
Sowohl CBD als auch THC gehören zur großen Gruppe der Cannabinoide. Sie entstehen in der Cannabispflanze aus denselben Vorstufen und teilen sich die grundlegende chemische Struktur. Der entscheidende Unterschied in der Anordnung der Atome macht zwar ihre Effekte unterschiedlich, dennoch verbindet sie viel mehr, als man auf den ersten Blick erkennt.
Ein gemeinsamer Nenner ist ihre Wirkung auf das Endocannabinoid-System (ECS), das eine Schlüsselrolle bei Prozessen wie Schlaf, Stimmung, Appetit und Schmerzwahrnehmung spielt. Beide Substanzen greifen, wenn auch unterschiedlich,in dieses System ein und beeinflussen so zentrale Körperfunktionen.
Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass CBD und THC im Zusammenspiel den sogenannten Entourage Effekt entfalten können. Dabei wirken die Cannabinoide nicht isoliert, sondern unterstützen und verstärken sich gegenseitig. Ein Grund, warum die medizinische Forschung Kombinationen von Cannabinoiden zunehmend in den Fokus rückt.
Beide stammen aus der Cannabispflanze
Gleiche chemische Grundstruktur, aber unterschiedliche Anordnung
Beeinflussen das Endocannabinoid-System
Regulieren Körperfunktionen wie Schlaf, Appetit, Stimmung und Schmerzempfinden
Können gemeinsam im Entourage-Effekt stärkere Wirkungen erzielen
CBD und THC sind in unterschiedlichen Produktformen erhältlich. Von Blüten über Öle bis hin zu Vapes.
CBD Öle und Tropfen zur sublingualen Einnahme
CBD Blüten als rauch- oder vaporisierbare Alternative (THC-Anteil <0,2 %)
CBD-Vapes und Liquids zur Inhalation mit E-Zigaretten oder Vaporizern
Kosmetikprodukte wie Cremes, Salben oder Lotionen
Lebensmittel mit CBD (z. B. Tees oder Snacks), die rechtlich in einer Grauzone liegen
Cannabisblüten (THC Gras), die über Apotheken oder Cannabis-Clubs erhältlich sind
THC Öle, Sprays oder Tinkturen, meist für medizinische Zwecke
THC Vapes und Konzentrate für die Inhalation und Konsum
Edibles mit standardisierten Wirkstoffgehalten
Extrakte und Konzentrate für spezielle medizinische Anwendungen
Rund um CBD und THC gibt es viele Missverständnisse. Von der Wirkung bis zur Legalität.
„CBD macht high.“
Falsch. CBD ist nicht psychoaktiv und verursacht keinen Rausch. Es wirkt regulierend auf das Endocannabinoid-System, ohne Bewusstsein oder Wahrnehmung zu verändern.
„THC ist immer gefährlich.“
So pauschal stimmt das nicht. Zwar kann THC Nebenwirkungen haben, gleichzeitig wird es in der Medizin seit Jahren erfolgreich eingesetzt, etwa bei chronischen Schmerzen oder Appetitlosigkeit.
„CBD ist überall legal.“
Ein verbreiteter Irrtum. CBD ist in Deutschland zwar legal, solange der THC-Gehalt unter 0,2 % liegt, in anderen Ländern können jedoch strengere Vorschriften gelten.
„CBD und THC sind Gegenspieler.“
Auch nicht korrekt. Beide können im sogenannten Entourage-Effekt zusammenwirken und ihre Eigenschaften gegenseitig verstärken.
„Cannabisprodukte sind alle gleich.“
Irrtum. Je nach Sorte, Züchtung und Verarbeitung unterscheiden sich die Konzentrationen von CBD und THC stark, was wiederum die Wirkung beeinflusst.
CBD und THC stammen beide aus der Cannabispflanze, wirken jedoch sehr unterschiedlich. Während CBD vor allem für seine nicht psychoaktiven, regulierenden Eigenschaften geschätzt wird, steht THC für seine berauschende Wirkung und seinen medizinischen Nutzen.
Die Rechtslage in Deutschland hat sich seit der Cannabisreform 2024 verändert: CBD bleibt weitgehend frei erhältlich, THC ist für Erwachsene in begrenztem Rahmen legalisiert. Gemeinsam bieten beide Cannabinoide großes Potenzial für Forschung, Medizin und Alltag. Vorausgesetzt, sie werden verantwortungsvoll genutzt.
Nein. CBD ist nicht psychoaktiv und verursacht keinen Rausch. Es wirkt regulierend auf das Endocannabinoid-System, ohne die Wahrnehmung zu verändern.
Teilweise. Seit der Cannabisreform 2024 dürfen Erwachsene bis zu 25 Gramm Cannabis besitzen, 50 Gramm zu Hause lagern und drei Pflanzen privat anbauen. Für medizinische Zwecke bleibt THC verschreibungspflichtig.
Das hängt vom Zweck ab. CBD eignet sich für Entspannung, Stressabbau und allgemeines Wohlbefinden. THC ist eher für medizinische Anwendungen und bewusstseinsverändernde Effekte relevant.
Ja. In der Forschung wird vom Entourage-Effekt gesprochen: Beide Stoffe können sich ergänzen und ihre Wirkung gegenseitig verstärken.
CBD gilt als gut verträglich, mögliche Nebenwirkungen sind leichte Müdigkeit oder Schläfrigkeit. THC kann dagegen stärkere Effekte wie Angstgefühle oder Konzentrationsprobleme hervorrufen, besonders bei hoher Dosierung.